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Dienstag, 13 September 2016 13:42

5 Foto-Formeln auf dem Prüfstand

5 Foto-Formeln auf dem Prüfstand

"Sonne lacht, Blende 8!" hat sicherlich jeder schon mal gehört. Fakt ist aber, die meisten dieser und ähnlicher Regeln stammen aus einer Zeit, in der Kameras noch nicht automatisch belichten konnten und man noch einen Film einlegen musste. Es stellt sich also die Frage: wie sehr sollte man sich daran halten? Macht das noch Sinn?

 

 

 

Regel 1 - Der Klassiker: Sonne lacht, Blende 8!

Das kennt jeder, der schon mal eine Kamera in der Hand hatte. Dummerweise beißt sich das mit diversen anderen Weisheiten, angefangen von: „Für Mensch und Tier nimm Blende vier.“, "Blende auf drei – der Hintergrund ist Brei." bis hin zu "Ist selbst Blende 2 zu knapp, nimm einfach den Deckel ab."

Anwendbar: Jein! Diese Regel beschreibt einen Sachverhalt, der so dermaßen allgemein ist, dass man kaum sagen kann, ob es Sinn macht sie zu befolgen. Grundsätzlich ist an sonnigen Tagen nichts zu sagen gegen Blende 8. Man schränkt sich aber kreativ sehr ein, wenn man sich stoisch daran hält. Während Landschaftsfotos meist noch gut gelingen sollten, stößt man bei Bildern mit Portraitcharakter unter Umständen schnell ans gestalterische Limit. Beispielsweise hält sich der Freistellungseffekt mit Blende 8 stark in Grenzen (bis hin zu ist nicht existent), wenn nicht gerade ein riesiger Abstand zwischen Model und Hintergrund besteht.

 

Regel 2 - Sunny Sixteen: Belichtungszeit = 1 / ISO bei Blende f/16

Oder in Worten: an einem sonnigen Tag, stell die Blende auf f/16 und belichte so lange wie der Kehrwert der eingestellten ISO Empfindlichkeit (also z.B. 1/400 s bei ISO400). Erscheint diese Regel auf den ersten Blick ähnlich allgemein wie die erste, so existieren hier immerhin noch diverse Verfeinerungen (f/22 bei Schnee/Sand, f/11 für leichte Bewölkung, f/8 für normale Bewölkung, f/5.6 für starke Bewölkung, f/4 für Sonnenauf-/untergänge).

Anwendbarkeit: Nein. Diese Regel stammt aus einer Zeit, in der der ISO Wert durch den eingelegten Film fest vorgegeben war .Heute kann man wesentlich flexibler auf die herrschenden Lichtverhältnisse reagieren. Außerdem liegt f/16 bei vielen Objektiven bereits hinter dem sog. "sweet spot" (die Blende, mit der das Objektiv die schärfsten Resultate erzielt). Das heißt, die stark geschlossene Blende verursacht bereits wieder Beugungsunschärfen und somit generell unschärfere Bilder als eigentlich möglich. Nicht zuletzt schränkt man sich hier ähnlich stark kreativ ein wie bei Regel 1.

 

Regel 3 - Looney Eleven: Belichtungszeit = 1 / ISO bei Blende f/11

Diese Regel ist das Äquivalent zu Regel 2, nur das Szenario ist ein anderes, nämlich die Mondfotografie. Auch diese Regel ist sehr allgemein, was aber nicht ganz so schlimm ist, denn die Situation ist auch deutlich eingeschränkter. Wenn man den Mond fotografiert, hat man fast immer viel schwarz und einen helleren Punkt im Bild (es sei denn man trickst mit den Double Exposure Features von modernen Kameras). Wenn man nicht gerade ein Teleskop zur Verfügung hat, ist dieser helle Punkt auch nie übermäßig groß. 

Anwendbarkeit: Ja! Diese Regel wird zwar nicht unbedingt beim ersten Versuch ein korrekt belichtetes Bild hervorbringen, bietet aber einen ausgezeichneten Startpunkt für Belichtungsanpassungen. Man liegt selten komplett daneben. Praxis-Pro-Tipp am Rande: Displayhelligkeit so gering wie möglich einstellen, während man den Mond fotografiert. Die Augen haben sich irgendwann an die Dunkelheit gewöhnt und es besteht die Gefahr, dass man mit einem zu hell eingestellten Display alles als Überbelichtung interpretiert. Aber am besten sowieso immer in RAW fotografieren, da kann man dann hinterher noch fast alles regeln. 

 

Regel 4 - Belichtungszeit bei "Mitziehern": 1 / Geschwindigkeit des Subjekts in km/h

Sogenannte Mitzieher sind Fotos, bei denen die Kamera während der Belichtung einem sich bewegenden Subjekt folgt. Mit etwas Übung bleibt so das Subjekt scharf, aber der Hintergrund verwischt. Auf diese Art und Weise entstandene Bilder vermitteln gut den Eindruck von Bewegung, Dynamik und Geschwindigkeit. Es stellt sich in diesem Fall aber die Frage: wie lange muss man für einen Möglichst guten Effekt belichten? Eine zu kurze Belichtung reicht nicht aus um das gewünschte Gefühl zu vermitteln. Eine zu lange Belichtung kann die Umgebung des Subjektes komplett unkenntlich machen und führt sehr wahrscheinlich auch beim Subjekt selbst zu einer verwackelten Darstellung. Eine Antwort gibt diese Mitzieher-Regel. Beispielhaft: Fotografiere den Rennradfahrer, der mit 40km/h fährt 1/40 Sekunde lang und den Sportwagen auf der Rennstrecke, der mit 250 Sachen an dir vorbeirauscht, mit 1/250 Sekunde.

Anwendbarkeit: Jein! Natürlich kommt es auch auf die Brennweite und den Abstand zum Motiv an, aber sobald das Subjekt das Bild einigermaßen gut ausfüllt, kann man sagen: diese Regel produziert brauchbare Ergebnisse. Beispielhaft zeigt das folgende Bild ein Foto, das ich mal auf einer Hochzeit geschossen habe. Die Belichtungszeit war 1/40 Sekunde und wir waren vielleicht etwas schneller unterwegs, maximal aber 50 km/h.

 

Regel 5 - Maximale Belichtungszeit bei Astrofotografie (die "600er Regel"): 600 / (Brennweite * Cropfaktor)

Diese Regel läuft einem auch häufiger als 500er Regel über den Weg, was aber deren Inhalt nicht extreeem verfälscht. Möchte man den Sternenhimmel fotografieren, "verwischen" die einzelnen Sterne aufgrund der Erdrotation während einer Langzeitbelichtung. Die verwendete Brennweite hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie schnell das passiert (übrigens auch die Auflösung des Kamera Sensors, aber wir wollen es an dieser Stelle nicht unnötig kompliziert machen). Möchte man diesen Verwischungseffekt nicht haben, sollte man nicht länger belichten, als diese Regel vorgibt. Beispiel 24mm Objektiv an einer APS-C Kamera: 600 / (24*1,6) = 15,6 Sekunden. Belichtet man länger, ziehen die Sterne Spuren im Bild (was manchmal natürlich aber auch erwünscht sein kann). 

Anwendbarkeit: Ja! Das kommt in etwa hin. Wenn man nicht gerade mit einer 150 MP Kamera Bilder macht, die hinterher auf Hauswände tapeziert werden sollen, funktioniert diese Regel ziemlich gut. Das folgende Bild zeigt ein zugegebenermaßen etwas extremeres Beispiel. Verwendet wurde ein 8mm Fisheye an der Canon EOS 7D. Das heißt: 600 / (8 * 1,6) = max. 46,8 Sekunden. Das Bild wurde aber "nur" 30 Sekunden belichtet. Es hätte also noch etwas zeitlichen Puffer gegeben. Dafür gibt's aber auch absolut keine Anzeichen von Verwischungen.

 

Fazit:

Nicht alle Weisheiten aus analogen Tagen machen heute noch Sinn, aber erstaunlich viele. Gerade die Mitzieher- und die 600er Regel haben durch den technischen Fortschritt nichts an Gültigkeit eingebüßt und es kann sich lohnen, sie im Hinterkopf zu behalten.

P.S.: Widersprüche oder Ergänzungen gerne in die Kommentare!

 

 


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18865 Kommentare

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    Xavier completes thrilling comeback, Mount St. Mary’s advances as men’s First Four comes to a close
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    Wednesday saw the men’s First Four come to a close which means only one thing: the 64-team bracket is officially set following No. 11 Xavier’s thrilling come from behind win over No. 11 Texas and No. 16 Mount St. Mary’s victory over No. 16 American in Dayton, Ohio.

    The Musketeers trailed by as many as 13 points, but their offense came alive in the second half behind guard Marcus Foster and forward Zach Freemantle to down the Longhorns 86-80.

    The senior Foster scored a team-high 22 points while Freemantle, on his way to 15 points, threw down a dunk with a second left to seal the comeback win and ignite the fans at UD Arena, which is just over 50 miles away from campus in Cincinnati, Ohio.

    With just under four minutes remaining, Xavier went on an 8-2 run to take a 78-74 lead, their first since the early going of the first half.

    Musketeers head coach Sean Miller crowned Wednesday’s game as “one of the best” he’s been a part of.

    “I thought we were dead in the water two different times,” Miller told the truTV broadcast after the game. “But that’s the one thing about our team — the resiliency of our group has always won out for us. Just when you thought we weren’t gonna make the tournament, we kept winning. Even in this game, just when you’re like, ‘It’s not gonna work out,’ we have a funny way of staying with it.”

    The Longhorns did not go down without a fight as guard Tre Johnson scored a game-high 23 points in the loss.

    Xavier will face No. 6 Illinois in the first round on Friday at the Fiserv Forum in Milwaukee.

  • Kommentar-Link WilliamMut Sonntag, 23 März 2025 01:04 gepostet von WilliamMut

    A librarian ran off with a yacht captain in the summer of 1968. It was the start of an incredible love story
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    The first time Beverly Carriveau saw Bob Parsons, she felt like a “thunderbolt” passed between them.

    “This man stepped out of a taxi, and we both just stared at each other,” Beverly tells CNN Travel today. “You have to remember, this is the ‘60s. Girls didn’t stare at men. But it was a thunderbolt.”

    It was June 1968. Beverly was a 23-year-old Canadian university librarian on vacation in Mazatlan, Mexico, with a good friend in tow.

    Beverly had arrived in Mazatlan that morning. She’d been blown away by the Pacific Ocean views, the colorful 19th-century buildings, the palm trees.

    Now, Beverly was browsing the hotel gift store, admiring a pair of earrings, when she looked up and spotted the man getting out of the taxi. The gift shop was facing the parking lot, and there he was.

    “I was riveted,” says Beverly. “He was tall, handsome…”

    Eventually, Beverly tore away her gaze, bought the earrings and dashed out of the store.

    “We locked eyes so long, I was embarrassed,” she says.

    No words had passed between them. They hadn’t even smiled at each other. But Beverly felt like she’d revealed something of herself. She felt like something had happened, but she couldn’t describe it.
    Beverly rushed to meet her friend, still feeling flustered. Over dinner in the hotel restaurant, Beverly confided in her friend about the “thunderbolt” moment.

    “I told my girlfriend, ‘Something just happened to me. I stared at this man, and I couldn’t help myself.’”

    Then, the server approached Beverly’s table.

    “He said, ‘I have some wine for you, from a man over there.’”

    The waiter was holding a bottle of white wine, indicating at the bar, which was packed with people.

    As a rule, Beverly avoided accepting drinks from men in bars. She never felt especially comfortable with the power dynamic — plus, she had a long-term partner back in Canada.

    “I had a serious boyfriend at home and thought my life was on course,” she says.

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  • Kommentar-Link Kellyvab Sonntag, 23 März 2025 00:14 gepostet von Kellyvab

    The fish collectors hoping to save rare species from extinction
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    In the rural town of Petersham, Massachusetts, 78-year-old Peter George keeps 1,000 fish in his basement.

    “Baseball, sex, fish,” he says, listing his life’s great loves. “My single greatest attribute is that I am passionate about things. That sort of defines me.”

    All of George’s fish are endangered Rift Lake cichlids: colorful, freshwater fish native to the Great Lakes of East Africa. Inside his 42 tanks, expertly squeezed into a single subterranean room, the fish shimmer under artificial lights, knowing nothing of the expansive waters in which their ancestors once swam, thousands of miles away.

    Due to pollution, climate change and overfishing, freshwater fish are thought to be the second most endangered vertebrates in the world. In Lake Victoria, a giant lake shared between Kenya, Uganda and Tanzania, over a quarter of endemic species, including countless cichlids, are either critically endangered or extinct.

    But for some species, there is still hope. A community of rare fish enthusiasts collect endangered species of freshwater fish from the lakes and springs of East Africa, Mexico and elsewhere, and preserve them in their personal fish tanks in the hope that they might one day be reintroduced in the wild.

    “I’m a hard ass,” George says. “There is hope.”
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    George has been collecting fish since 1948 when, as a four-year-old in the Bronx, he would look after his grandmother’s rainbow fish. He soon developed “multiple tank syndrome” – a colloquial term used by fish collectors to denote the spiral commonly experienced after acquiring one’s first tank, which involves the sufferer buying many more tanks within a short space of time. He has not stopped collecting since.

    Now, George sees himself as a conservationist; his tanks contain what is known as “insurance populations” – populations of endangered fish that are likely to go extinct in their natural habitats. He believes that when the time is right, they can be taken from his collection and returned to their homes. “I would never accept the fact that they couldn’t be reintroduced,” he says.

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